LC St. Ingbert unterstützt das Programm "Erinnerungskultur in der Normandie"

Jugendliche und Offizielle im Gespräch auf dem Soldatenfriedhof

Jugendliche setzen sich gemeinsam für Erinnerung und Frieden ein

In den diesjährigen Sommerferien haben sich zwölf engagierte Jugendliche aus Deutschland, darunter auch aus dem Saarland, zu einer besonderen Mission aufgemacht. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Frankreich haben sie an einem einwöchigen Workcamp teilgenommen, das sich rund um den größten deutschen Soldatenfriedhof in der Normandie, dem Friedhof La Cambe, drehte. Dabei standen das Erinnern an die Vergangenheit und das Bewusstsein für Frieden im Mittelpunkt ihres Engagements.

Auf dem Friedhof La Cambe ruhen die Überreste von etwa 21.300 deutschen Soldaten, die im Zuge der Kämpfe während des D-Days im Juni 1944 ihr Leben ließen. Dieser historische Tag markierte den Beginn der Operation Overlord, bei der die Alliierten von Großbritannien aus an der Küste der Normandie landeten und die deutschen Stellungen angriffen. Dieser entscheidende Moment wird oft als der Anfang vom Ende für Nazi-Deutschland angesehen.

Jungendliche legen einen Kranz nieder

Friedhofspflege zur Wahrung des Gedenkens

Der Friedhof selbst erinnert an die vielen jungen Soldaten, von denen die meisten gerade einmal 20 Jahre alt waren, als sie ihr Leben opferten. Ein Blick auf die Grabplatten offenbart, wie jung diese Männer waren und wie viel sie geopfert haben. Es ist ein bedrückender Anblick, der die Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich dazu motivierte, sich aktiv für Erinnerung und Frieden einzusetzen.

Das einwöchige Workcamp bot den jungen Teilnehmern eine einzigartige Gelegenheit, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und gleichzeitig die deutsch-französische Freundschaft zu stärken. Gemeinsam reinigten sie Grabsteine, pflanzten Blumen und hielten Gedenkzeremonien ab, um den gefallenen Soldaten ihren Respekt zu zollen.

Frau am Rednerpult bei Ansprache

Verständigung über Grenzen hinweg als Basis für Frieden

Die Jugendlichen aus beiden Ländern waren sich bewusst, dass sie in einem ähnlichen Alter waren wie diejenigen, die vor fast 80 Jahren in den Wirren des Krieges ihr Leben verloren haben. Dies verlieh ihrer Arbeit eine besondere Bedeutung und verstärkte ihr Engagement für den Frieden und die Versöhnung zwischen ihren Nationen.

In einer Zeit, in der die Erinnerung an die Schrecken des Krieges langsam verblasst, ist die Arbeit dieser engagierten Jugendlichen von großer Bedeutung. Sie setzen ein starkes Zeichen für Frieden und Verständigung über nationale Grenzen hinweg und tragen dazu bei, die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig zu halten. Das Workcamp am Friedhof La Cambe zeigt, wie die Jugend von heute die Botschaft des Friedens weitertragen kann, damit sich die Schrecken des Krieges nie wiederholen.

Organisiert wurde das Camp vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Association Community. Die Lions Clubs St. Ingbert und Saint-Lô, die als Partnerclubs im Rahmen einer Jumelage seit genau 60 Jahren jährlich zusammenkommen, förderten den Austausch.